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Urlaub

Werden Impfungen Urlaube wieder möglich machen?

Am 25. Februar hat die EU beschlossen, bis zum Sommer einen einheitlichen Impfausweis für Reisende einzuführen. Vor allem traditionelle Urlaubsländer wie Griechenland setzen große Hoffnungen auf die Impfausweise. Auch die griechische und die zypriotische Regierung haben bereits ein bilaterales Abkommen mit Israel geschlossen, wonach ab April alle israelischen Staatsangehörigen problemlos einreisen können, wenn sie den kürzlich eingeführten israelischen “grünen Pass” vorzeigen, der einen Nachweis über die Impfung des Inhabers enthält. Auch Malta befindet sich in entsprechenden Gesprächen mit Israel.

Schweden und Dänemark haben die Einführung von elektronischen Impfausweisen angekündigt, die vor allem bei Auslandsreisen genutzt werden sollen. In Estland hingegen sind Einreisende bereits von der allgemeinen Quarantänepflicht befreit, wenn sie einen Impfnachweis vorlegen. Das Gleiche gilt in Polen, wo eine App speziell für diesen Zweck entwickelt wird.

Die fünf meistbesuchten Länder Europas: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien

Deutschland gehört zusammen mit Frankreich, Spanien, Italien und dem Vereinigten Königreich zu den zehn meistbesuchten Ländern der Welt, so die UN World Tourism Organization. Reisen nach Frankreich, Spanien, Italien und das Vereinigte Königreich sind weiterhin stark eingeschränkt.

Deutschland

Es gelten bundesweite Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus und die Bundesregierung appelliert dringend an alle Bürger und Einwohner, auf nicht unbedingt notwendige Reisen innerhalb des Landes und auch ins Ausland zu verzichten.

Wer mit dem Flugzeug nach Deutschland einreist, muss sich vorab einem Coronavirus-Test unterziehen (PCR Test erforderlich). Nur wer einen negativen Test vorweisen kann, darf einfliegen. Die Regelung gilt unabhängig vom Pandemiestatus im Ausreiseland. Zeitgleich mit den verstärkten Tests hat Deutschland auch verschärfte Grenzkontrollen angekündigt. Das Innenministerium teilte mit, dass jeder, der die Grenze nach Deutschland überquert, damit rechnen muss, kontrolliert zu werden.

Der Tourismus in Deutschland bleibt bis auf Weiteres verboten. Hotels dürfen keine Übernachtungen zu touristischen Zwecken anbieten, Touristenvisa werden nur in Ausnahmefällen erteilt. Reisen innerhalb des Landes sind nur aus bestimmten zwingenden Gründen möglich, zum Beispiel für Geschäftsreisen, und werden durch ständig wechselnde Vorschriften erschwert, die beachtet werden müssen.

In ganz Deutschland gilt seit Mitte Dezember ein Lockdown. Das bedeutet, dass Restaurants geschlossen sind, ebenso Theater- und Konzertbühnen sowie Freizeiteinrichtungen. Darüber hinaus gelten Abstands- und Hygienevorschriften. In Geschäften und in Bussen und Bahnen müssen medizinische Masken – OP-Masken oder FFP2-Masken, die auch den Träger schützen – getragen werden, einfache Stoffmasken reichen nicht mehr aus. In Orten mit besonders hoher Inzidenz, in denen die siebentägige Inzidenzrate an drei aufeinanderfolgenden Tagen 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner übersteigt, gelten Maßnahmen wie eine nächtliche Ausgangssperre von 22 bis 5 Uhr und Einschränkungen der sozialen Kontakte.

Einreisebedingungen aus Hochrisikogebieten

Deutschland hat ein neues Klassifizierungssystem eingeführt, das geografische Regionen in Risikogebiete, Gebiete mit hoher Inzidenz und Gebiete mit Virusvarianten einteilt. Einreisende aus Risikogebieten müssen sich online unter einreiseanmeldung.de registrieren.

Ein COVID-Test muss innerhalb von 48 Stunden durchgeführt werden und unabhängig vom Testergebnis ist eine sofortige zehntägige Quarantäne erforderlich – die frühestens am fünften Tag mit einem weiteren negativen Test beendet werden kann. PCR-, LAMP-, TMA- und ein Antigen Test mit BfArM-Listung werden akzeptiert. Antikörper-Tests werden nicht akzeptiert.

Die Einteilung in Gebiete mit hoher Inzidenz und Virusvariante bringt neue Regeln. Seit dem 24. Januar gelten Staaten, die einen Inzidenzwert von 200 überschreiten, als Hochinzidenzgebiete. Mehr als 20 Staaten wurden bereits als solche eingestuft, ein Großteil davon in Europa, darunter Frankreich, die Niederlande, Polen, Estland, Montenegro und Ungarn.

Personen, die aus Gebieten mit hoher Inzidenz einreisen, müssen ein negatives Testergebnis vorweisen, bevor sie überhaupt einreisen dürfen. Erst dann dürfen sie ein Flugzeug besteigen. Das Gleiche gilt für Busse, Bahnen und Fähren. Unabhängig vom Testergebnis gilt in Deutschland eine zehntägige obligatorische Quarantänezeit.

Seit dem 30. Januar gilt ein Transportverbot für alle Flüge, Züge, Busse und Schiffe aus Ländern, in denen sich die neuen Varianten des Coronavirus verbreitet haben. Zu den Ländern, die von dem Verbot betroffen sind, gehören Brasilien und Südafrika.

Es gibt mehrere Ausnahmen von den Reisebeschränkungen, darunter: Personen, die ein Aufenthaltsrecht in Deutschland haben und solche, die Güter transportieren, sowie dringende medizinische Transporte und Reisen aus dringenden humanitären Gründen”.

Hinzu kommen die Quarantänebestimmungen, die von den 16 Bundesländern individuell festgelegt werden. Reisende sind daher gut beraten, sich entsprechend zu informieren.

Frankreich

Frankreich, das nach Ankünften weltweit führende Tourismusland, hat aufgrund einer anhaltend hohen Infektionsrate und neuer Mutationen des Coronavirus alle Reisen mit Ländern außerhalb der Europäischen Union untersagt. Ausnahmen werden nur bei Vorliegen eines triftigen Grundes gemacht. Vollständige Informationen finden Sie auf der Website des französischen Außenministeriums. Bei der Einreise nach Frankreich muss ein negativer PCR-Test vorgelegt werden, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Außerdem müssen Reisende eine Erklärung ausfüllen, in der sie z.B. angeben, dass sie keine COVID-19-Symptome haben. Nach Angaben des Innenministeriums dürfen Reisende aus Europa auch ohne “zwingende Gründe” nach Frankreich einreisen.

Die Lage in Frankreich ist nach wie vor angespannt, das Land gilt weiterhin als Hochrisikogebiet. Dennoch sind die Maßnahmen innerhalb des Landes gelockert worden. Die Menschen dürfen sich nun wieder ohne triftigen Grund mehr als zehn Kilometer von ihrem Wohnort entfernen. Es gilt eine nächtliche Ausgangssperre von 19 Uhr bis 6 Uhr morgens, die ab dem 19. Mai auf 21 Uhr verschoben wird. Auch Außenbereiche von Restaurants sowie Geschäfte und kulturelle Einrichtungen dürfen dann wieder öffnen.

Großbritannien

Um die Ausbreitung neuer Coronavirus-Varianten zu verhindern, verpflichtet Großbritannien Einreisende aus Ländern, die auf der “Roten Liste” der Hochrisikoländer stehen, für zehn Tage in Hotels unter Quarantäne zu stellen. Betroffen sind Länder, die von Großbritannien als Virus-Varianten-Gebiete eingestuft werden, wie Südafrika, alle südamerikanischen Länder und die Vereinigten Arabischen Emirate. Die Ankommenden müssen einen 10-tägigen Aufenthalt aus einer genehmigten Liste von Hotels buchen, wo sie in ihrem Zimmer bleiben müssen und mit drei Mahlzeiten am Tag versorgt werden. Sicherheitsteams in den Hotels überwachen die Einhaltung. Die Passagiere müssen für ihren Aufenthalt in der Isolation selbst aufkommen.

Reisen zu touristischen Zwecken sind in und nach Großbritannien und Nordirland nicht erlaubt. Grundsätzlich müssen Personen, die nach Großbritannien reisen, vor der Abreise einen negativen COVID-19-Test (PCR-, LAMP- oder Antigentest) nachweisen. Dieser kann bis zu drei Tage vor Reiseantritt erfolgen. Diese Regelung gilt für England, Nordirland, Schottland und Wales. Alle Reisenden, die in das Vereinigte Königreich einreisen, müssen unabhängig von ihrem Abreiseland oder ihrer Nationalität ein Passagierlokalisierungsformular ausfüllen.

Auf dem britischen Festland werden die Abriegelungsmaßnahmen gelockert mit dem Ziel, bis zum 21. Juni alle Einschränkungen des öffentlichen Lebens zu beenden. Die Briten können sich in Gruppen von bis zu sechs Personen im Freien versammeln. Auch die “Bleib zu Hause”-Regel wurde gelockert, allerdings rät die Regierung zur Vorsicht und bittet darum, wenn möglich weiterhin von zu Hause aus zu arbeiten. Restaurants im Freien, Friseure, aber auch Fitnessstudios, Schwimmbäder, Bibliotheken, Zoos und Vergnügungsparks dürfen Besucher empfangen. Inlandsreisen sind erlaubt. In öffentlichen Verkehrsmitteln, in Taxis und in Supermärkten besteht grundsätzlich eine Maskenpflicht. In England soll angeblich in den nächsten Monaten ein Ampelsystem eingeführt werden, das die Regeln für Reisen ins Ausland festlegt. So werden Reisen in Länder mit roter Einstufung weiterhin verboten sein, während man in Länder mit grüner Einstufung ohne Barrieren reisen kann. Für Reisen in gelb eingestufte Länder gelten voraussichtlich weiterhin strenge Test- und Quarantänevorschriften. Nach bisherigen Planungen gilt Mitte Mai als frühester Termin für eine Änderung der aktuellen Regelung.

Italien

Das Land hält weiterhin den Ausnahmezustand aufrecht und die Einreise aus dem Ausland bleibt stark eingeschränkt. Vollständige Informationen finden Sie auf der Website des italienischen Außenministeriums. Die Einreise aus den meisten europäischen Ländern ist prinzipiell erlaubt, aber Personen, die aus diesen Ländern einreisen, müssen einen negativen COVID-19-Test vorweisen, der innerhalb von 48 Stunden nach der Einreise durchgeführt wird, eine fünftägige Quarantäne durchlaufen und nach fünf Tagen einen weiteren negativen Test vorlegen. Diese Regelung gilt bis Mitte Mai. Dann soll ein nationaler “grüner Impfpass” eingeführt werden, um innerhalb des Landes frei reisen zu können.

Italien lockert nach und nach die Beschränkungen innerhalb des Landes, wo es ein Ampelsystem gibt. Wo die Infektionszahlen moderat sind, dürfen Restaurants und Bars abends an Tischen im Freien servieren. Es gilt weiterhin eine Ausgangssperre von 22 Uhr bis 5 Uhr morgens.

Museen und Kinos in den gelben Zonen mit geringer Ansteckungsgefahr haben bereits geöffnet. Ab dem 1. Juni sollen die Menschen auch in Bars wieder drinnen sitzen dürfen. Italien peilt den 2. Juni als offiziellen Start in die Sommersaison an. Wie genau die Regelungen für die Einreise im Juni aussehen werden, auch für Geimpfte, ist noch nicht klar. 

Die Einreise aus EU- und Schengen-assoziierten Staaten ist prinzipiell möglich. Für die Einreise aus Hochrisikoländern (u. a. Deutschland) besteht jedoch weiterhin eine Testpflicht. Die offizielle Tourismus-Website des Landes bietet umfassende Informationen und Hilfsmittel. 

Zuletzt lag die Sieben-Tage-Inzidenz mit 87 deutlich niedriger. In einigen Urlaubsregionen wie Valencia (rund 17) oder den Balearen (knapp 28) inklusive Mallorca ist die Situation noch entspannter.

In den verschiedenen Regionen gelten zum Teil noch strenge Beschränkungen, die aber fast alle am 9. Mai mit dem Auslaufen der sechsmonatigen Coronavirus-Warnstufe enden. Einige Regionen wollen indes vor allem die nächtliche Ausgangssperre beibehalten. Außerdem soll unter anderem die Maskenpflicht, auch im Freien, bis auf Weiteres bestehen bleiben.