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Hobby und Freizeit

Jagdmesser-Tips vom Kenner

Zu den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen eines guten Waidmanns gehört ein passendes Jagdmesser. Hochwertige Qualität ist nicht einhergehend mit purer Optik – sondern verfügt über hervorragende Funktionalität, ist langlebig und pflegeleicht.

  1. Qualität

Zur Zerlegung des Beutegutes wird ein gutes Jagdmesser benötigt.

Die Innereien gehören entfernt und das Fleisch soll fachgerecht zerlegt werden, unabhängig davon ob Reh, Fuchs, Hase oder Rebuhn.

Besonders sinnvoll eignen sich robuste Voll-Erl-Messer mit rutschfestem Griff, Parierstange und feststehender Drop-Point-Klinge.

  1. Kosten

Ungefähre Richtlinie:

-> 11,3 cm lange, feststehende Klinge aus 440A-Stahl sowie ergonomischem Gummigriff und 105 g Gewicht – ab 20 Euro

-> 9,5 cm lange Drop-Point-Klinge aus Sandvikstahl 14C28, Rockwellhärte 58 HRC – ab 80 Euro zu Buche

-> oberes Preissegment – für 12 cm festehende, lange Klingen – zwischen 100 und 150 Euro

-> handgeschmiedet und mit Damastklingen – über 1.000 Euro

  1. Beschaffenheit

Die liegt im Verhältnis von Griff zu Klinge, schneidet präzise und ist gut ausbalanciert. Trotz Feuchtigkeit wie Regen, liegt es rutschfest in der Hand. Signalfarben helfen dabei, es bei Verlust im Gelände wieder zu finden. Für Griffschalen eignen sich profilierte, pflegeleichte und nahezu unzerstörbare Kunststoffen wie FRN, G10 oder Zytel.

Eine Parierstange bremst bei großen Abfangmessern und verhindert dadurch Eigenverletzungen.

  1. hochwertige, empfehlenswerte Marken

Deutschland:

– Böker

– Puma

– Pohl Force

– Eickhorn

USA:

– Buck

– Gerber

– Cold Steel

– Benchmade

– Spyderco

Spanien:

– Muela

– Nieto

– Cudeman

– Rui

Italien:

– Viper

– Maserin

– Fox

– Beretta

Skandinavien:

– Norwegen: Helle

– Finnland: Marttiini

– Schweden: Morakniv, EKA

Empfehlenswerte Modelle:

– Gerber Ultimate Pro aus der Bear Grylls-Reihe mit 7Cr17MoV Stahlklinge und Zubehör

– CDS Celtibero Survival-Messer – handgefertigter Spanier mit MOVA-58 / HRC 56-58 Klinge

– F1 von Fällkniven mit satinierter VG10 Stahlklinge ist Schwedens Vorzeigemesser

– Elch Master III von Ed Mahony – mein Preis-Leistungs-Tipp: 440C Stahl und formschöner Pakkaholz-Griff.

  1. gute Messer bis 50 Euro

– Mora 2000

– Marttiini Handmesser

– Böker Magnum Elk Hunter

– Dick Gekrösemesser

– Ed Mahony Wild Boar

  1. gute Messer bis 100 Euro

– Carl Linder Flachangel-Nicker

– PUMA IP rojo, micarta

– Beretta Huntmaster

– CDS Woodlore Knife

– Damast Jagdmesser Perkin Knives

  1. gute Messer-Stahlsorten

– 420HC – leicht schärfbar und rostfrei – geringe Schnitthaltigkeit

– VG10 – nicht ganz so korrosionsresistent, aber Klinge bleibt länger scharf

– 154CM – Verwendung bei kleineren Messern aufgrund der Widerstandsfähigkeit

– S30V – beste Wahl für Jagdmesser, Korrosion minimal und lange Schnitthaltigkeit

  1. Klingenlängen

– 5 bis 10 cm

– 10 bis 20 cm

– 20 bis 30 cm

  1. Tipps:

*) Kombinationsmesser eignen sich weniger, besser ein gutes Messer mit feststehender Klinge und dazu eine Knochensäge aus dem Metzgereibedarf.

*) Feststehende Klingen sind belastbarer und leichter zu reinigen als ein Klappmesser

*) Im Outdoor-Bereich eignen sich synthetische Materialien wie Kydex oder Zytel aufgrund ihrer Wetterfestigkeit, Langlebigkeit und leichterem Sauberhalten.

  1. Schleifen mit dem Schleifstein

Körnung 800 – 1.000 – gute Gebrauchsschärfe

Körnung bis 500 – Vorbehandlung extrem stumpfer Messer

Körnung ab 3.000 – Polierstein

– Schleifsteine ins Wasser zum Vollsaugen

– Schliff beginnend am griffseitigen Ende der Klinge

– halten im Winkel von 10-20 Grad

– mit Vor- und Rückwärtsstrichen langsam vorwärts, bis sich entlang der Kante ein spürbarer Grat gebildet hat

– umdrehen und zweite Seite bearbeiten

– mit einem Polierstein und wenig Druck beenden

Geriffelte, verchromte Wetzstähle, die den Grat wieder aufstellen eignen sich gut für den täglichen Gebrauch. Für stärker abgestumpfte Klingen eignet sich ein Wetzstab mit harter Keramikbeschichtung effektiv, der Feinschliff kommt durch mit Diamant beschichtete Wetzstäbe.

Fazit:

Ein gutes Jagdmesser ist Allrounder für verschiedene Aufgaben im Gelände wie Äste kappen oder Arbeiten an Hochsitzen oder Forsthütten.